
Der Bio-Gemüsegarten : Herzstück des Gartens ist der 400 m² große Gemüsegarten. Dieser soll zur Selbstversorgung der Bewohner dienen, jedoch nicht dem Verkauf an Außenstehende. Die Arbeit wird im Wesentlichen von Hand erledigt. Allerdings gibt es zur Begeisterung von Kindern und freiwilligen Helfern einen kleinen Traktor, der zwei bis drei Mal im Jahr zum Einsatz kommt. Im Bio-Garten können Erfahrungen im Umgang mit einem mediterranen Gemüseanbau gemacht werden, die sich deutlich unterscheiden von einem Gemüsegarten in Deutschland. |
Gründüngung Die starke Sonneneinstrahlung bereitet im Sommer Probleme, die nicht nur mit einer stärkeren Bewässerung zu beheben sind. Sehr gute Erfahrungen haben wir mit einer selbst entwickelten Verschattungsanlage, auf der Bambusstangen liegen, gemacht. Auch die Folien-Gewächshäuser werden ganzjährig genutzt - im Sommer jedoch ohne Plane und lediglich abgedeckt mit grünen Netzen, die für eine leichte Verschattung und eine gute Belüftung sorgen.
Wir setzen zudem auf den Anbau von Gründünger zum Humusaufbau mit Bodenlebewesen sowie als Futtermittel für Bienen (Phacelia) und für Schafe (Luzerne, Rotklee mit ihren stickstoffbindenden Knöllchenbakterien). Nur etwa Zweidrittel der Fläche ist daher tatsächlich mit Gemüse bestanden. Der Vorteil des mediterranen Gemüsegartens liegt allerdings darin, dass ganzjährig produziert werden kann. Im Winter gedeihen Brokkoli, Lauch, rote Beete, Pastinaken, Mangold, dicke Bohnen, Knoblauch, Rosenkohl und diverse Salatarten. Im Sommer sind es vor allem Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Auberginen, Paprika, Chili, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Karotten, Erbsen und Bohnen, die kultiviert werden. Dabei wird immer wieder mit den Parzellen rotiert, auf der zuvor Gründüngung angebaut wurde. Außerdem wird zur Düngung der abgelagerte Mist von den eigenen Schafen und Hühnern eingesetzt sowie Pferdemist aus der Hobbyhaltung von Bekannten. Das Saatgut stammt aus eigener Nachzucht oder wird bei Dreschflegel bestellt.
▶www.dreschflegel-saatgut.de
Die Gemüseproduktion
Ab Ende Januar wird mit den ersten Ansaaten im Haus auf elektrischen Wärmedecken begonnen. Den Anfang machen Tomaten und Paprika, die als erstes ausgesät werden, da sie die längste Entwicklungszeit haben, bevor sie später ins Gewächshaus oder ins Freiland gesetzt werden. Danach, ab Anfang März folgen alle anderen Gemüsearten, die vorgezogen werden wie Bohnen, Zucchini, Kürbis oder Erbsen.
Aussaat und Pflanzen
Direkt ins Freiland kommen Steckzwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Dill und Pastinaken. Über Winter werden in den Gewächshäusern Zwiebeln und diverse Salate produziert. Teilweise werden auch Setzling aus dem Handel zugekauft.
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